Die Trennungs- und Scheidungsmediation ist ein Verfahren, das bei einer Trennung oder Scheidung von Ehepartnern angewendet wird, um eine einvernehmliche Lösung für die anstehenden Konflikte zu finden. Dabei kommen verschiedene Fachbegriffe zum Einsatz, die im Folgenden benannt und definiert werden sollen.
1. Allgemeine Fachbegriffe
- Ehe
Eine Ehe ist eine rechtliche Verbindung zwischen zwei Personen, die auf Dauer angelegt ist. - Trennung
Eine Trennung bezeichnet das Ende des gemeinsamen Zusammenlebens von Ehepartnern. - Scheidung/ Ehescheidung
Eine Scheidung ist die Auflösung der Ehe durch ein Gerichtsurteil. Der Begriff Ehescheidung wird häufig synonym mit Scheidung verwendet. - Ehegatten
Ehegatten sind die Partner einer Ehe. - Scheidungsantrag
Ein Scheidungsantrag ist ein formaler Antrag an das Gericht, um die Ehe aufzulösen. - Scheidungsfolgenvereinbarung
Eine Scheidungsfolgenvereinbarung regelt die finanziellen und persönlichen Angelegenheiten der Ehegatten nach der Scheidung.
2. Fachbegriffe im Scheidungsverfahren
- Versorgungsausgleich
Der Versorgungsausgleich regelt die Aufteilung der während der Ehe erworbenen Rentenansprüche. - Zugewinnausgleich
Der Zugewinnausgleich regelt die Verteilung des während der Ehe erwirtschafteten Vermögens. - Unterhalt/ Nachehelicher Unterhalt:
Unterhalt bezeichnet die finanzielle Unterstützung, die ein Ehepartner dem anderen nach der Scheidung leisten muss. - Trennungsunterhalt
Trennungsunterhalt ist der Unterhalt, der während der Trennungszeit gezahlt wird. - Kindesunterhalt
Kindesunterhalt ist der Unterhalt, der für gemeinsame Kinder gezahlt wird. - Sorgerecht
Das Sorgerecht regelt die elterliche Verantwortung für gemeinsame Kinder. - Umgangsrecht
Das Umgangsrecht regelt das Recht eines Elternteils, sein Kind regelmäßig zu sehen. - Scheidungsurteil
Das Scheidungsurteil ist das offizielle Urteil des Gerichts, das die Ehe auflöst.
3. Fachbegriffe im Zusammenhang mit gemeinsamen Kindern
- Sorgerechtsvereinbarung
Eine Sorgerechtsvereinbarung ist eine Vereinbarung zwischen den Eltern über die elterliche Verantwortung für gemeinsame Kinder. - Umgangsvereinbarung
Eine Umgangsvereinbarung ist eine Vereinbarung zwischen den Eltern über das Umgangsrecht mit gemeinsamen Kindern. - Kindeswohl
Das Kindeswohl ist das oberste Prinzip bei allen Entscheidungen, die das Wohl der gemeinsamen Kinder betreffen. - Alleiniges Sorgerecht
Beim alleinigen Sorgerecht hat nur ein Elternteil die elterliche Verantwortung für das Kind. - Gemeinsames Sorgerecht
Beim gemeinsamen Sorgerecht teilen sich beide Elternteile die elterliche Verantwortung für das Kind. - Wechselmodell
Beim Wechselmodell leben die Kinder abwechselnd bei beiden Elternteilen.
3. Fachbegriffe im Zusammenhang mit Immobilien
- Zugewinnausgleichsanspruch
Der Zugewinnausgleichsanspruch bezeichnet den Anspruch auf Ausgleich des während der Ehe erwirtschafteten Vermögens. - Hausrat
Hausrat umfasst alle beweglichen Gegenstände, die zum Haushalt gehören. - Ehewohnung
Die Ehewohnung ist die gemeinsame Wohnung der Ehegatten. - Vermögensauseinandersetzung
Die Vermögensauseinandersetzung regelt die Verteilung des gemeinsamen Vermögens nach der Scheidung. - Grundbuch
Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, in dem alle Grundstücke und deren Eigentümer eingetragen sind. - Grundschuld
Eine Grundschuld ist eine Sicherheit für ein Darlehen, die in das Grundbuch eingetragen wird.
4. Fachbegriffe im Zusammenhang mit dem Ehevertrag:
- Ehevertrag
Ein Ehevertrag ist eine Vereinbarung zwischen den Ehegatten über ihre Rechte und Pflichten während der Ehe und im Falle einer Scheidung. - Gütertrennung
Bei der Gütertrennung bleiben die Vermögen der Ehegatten auch während der Ehe getrennt. - Gütergemeinschaft
Bei der Gütergemeinschaft gehören alle Vermögenswerte beiden Ehepartnern gemeinsam. - Ausschlussklausel
Eine Ausschlussklausel im Ehevertrag regelt, welche Ansprüche der Ehegatten im Falle einer Scheidung ausgeschlossen werden. - Modifizierte Zugewinngemeinschaft
Bei der modifizierten Zugewinngemeinschaft können die Ehegatten im Ehevertrag bestimmte Vermögenswerte von der Zugewinnausgleichsberechnung ausschließen.
Fachbegriffe bei Trennungsmediation und Scheidungsmediation mit Fokus auf Mediation, Beratung und Coaching
- Mediation
Die Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale dritte Person, der Mediator, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien fördert und sie bei der Entwicklung einer gemeinsamen Lösung unterstützt. - Beratung
Die Beratung ist ein Prozess, bei dem eine professionelle Person, der Berater, einer oder mehreren Personen bei der Bewältigung von Problemen und der Erreichung von Zielen hilft. - Coaching
Das Coaching ist eine individuelle Begleitung und Unterstützung von Personen bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Potenziale, um berufliche oder private Ziele zu erreichen. - Konflikt
Ein Konflikt ist eine Situation, in der zwei oder mehrere Parteien unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse oder Meinungen haben und dadurch in einen Streit geraten. - Eskalation
Die Eskalation beschreibt den Prozess, in dem ein Konflikt immer weiter an Intensität zunimmt und die Beteiligten immer stärker verhärten. - Deeskalation
Die Deeskalation bezeichnet Maßnahmen, die dazu dienen, einen Konflikt zu entschärfen und eine Eskalation zu verhindern. - Kommunikation
Die Kommunikation ist der Austausch von Informationen und Gefühlen zwischen den Konfliktparteien. Eine offene und konstruktive Kommunikation ist entscheidend für eine erfolgreiche Mediation. - Interessen
Interessen sind die Bedürfnisse, Wünsche und Ziele, die hinter den Positionen der Konfliktparteien stehen. In der Mediation werden diese Interessen herausgearbeitet, um eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu finden. - Positionen
Positionen sind die sichtbaren und oft starren Standpunkte der Konfliktparteien. Diese können in der Mediation durch das Erkennen und Verstehen der Interessen flexibler gestaltet werden. - Bedürfnisse
Bedürfnisse sind grundlegende menschliche Anliegen wie Sicherheit, Anerkennung oder Zugehörigkeit. Sie sind oft der Kern von Konflikten und müssen in der Mediation berücksichtigt werden. - Emotionen
Emotionen spielen in Konflikten eine wichtige Rolle, da sie das Verhalten und die Wahrnehmung der Beteiligten beeinflussen können. In der Mediation werden sie angesprochen und konstruktiv genutzt. - Empathie
Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Gefühle und Perspektive des anderen hineinzuversetzen. Sie ist ein wichtiges Werkzeug in der Mediation, um Verständnis und Vertrauen zwischen den Konfliktparteien zu fördern. - Neutralität
Die Neutralität des Mediators ist eine grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche Mediation. Sie bedeutet, dass der Mediator keine Partei ergreift und unvoreingenommen bleibt. - Allparteilichkeit
Die Allparteilichkeit des Mediators bedeutet, dass er alle Beteiligten gleichwertig behandelt und ihnen gleiche Aufmerksamkeit schenkt. Dadurch wird ein Ungleichgewicht in der Mediation vermieden. - Vertraulichkeit
Die Vertraulichkeit ist ein wichtiger Grundsatz in der Mediation. Alles, was in der Mediation besprochen wird, bleibt vertraulich und darf nicht nach außen getragen werden. - Win-Win-Lösung
Eine Win-Win-Lösung ist das Ziel einer Mediation. Sie beschreibt eine Lösung, bei der alle Beteiligten ihre Interessen und Bedürfnisse erfüllt sehen und keiner als Verlierer aus der Situation geht. - Konfliktlösung
Die Konfliktlösung ist das Hauptziel jeder Mediation. Dabei geht es darum, eine für alle Parteien akzeptable Lösung für ihren Konflikt zu finden. Diese Lösung soll langfristig tragfähig sein und die Bedürfnisse und Interessen aller Beteiligten berücksichtigen. - Konfliktklärung
Die Konfliktklärung ist ein wichtiger Bestandteil der Mediation. Hier werden die Ursachen des Konflikts analysiert und die beteiligten Parteien haben die Möglichkeit, ihre Gefühle, Bedürfnisse und Interessen auszudrücken. Durch die Klärung des Konflikts können Missverständnisse und Vorurteile abgebaut werden, was eine bessere Lösungsfindung ermöglicht. - Mediationsvereinbarung
Die Mediationsvereinbarung ist ein Vertrag, der zwischen den Parteien und dem Mediator geschlossen wird und die Rahmenbedingungen für die Mediation festlegt. Darin werden unter anderem die Kosten, die Vertraulichkeit und die Zustimmung zur Mediation festgehalten. - Nachmediation
Die Nachmediation bezeichnet eine weitere Mediationssitzung, die nach Abschluss der Trennungs- und Scheidungsfolgenvereinbarung stattfindet. Dabei können offene Fragen oder neue Konflikte besprochen und gelöst werden. - Vereinbarung
Am Ende einer erfolgreichen Mediation steht eine Vereinbarung, in der die getroffenen Regelungen und Entscheidungen schriftlich festgehalten werden. Diese Vereinbarung ist für die Parteien bindend und kann bei Bedarf auch gerichtlich vollstreckt werden.
Insgesamt gibt es viele Fachbegriffe, die in einer Trennungs- und Scheidungsmediation zum Einsatz kommen.
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